Daniel J. Goldhagen

amerikanischer Soziologe und Politologe; löste 1996 mit seinem Buch "Hitlers willige Vollstrecker" eine öffentliche Debatte aus

* 30. Juni 1959 Boston/MA

Herkunft

Daniel Jonah Goldhagen wurde am 30. Juni 1959 in Boston im US-Staat Massachusetts als zweitältestes von vier Kindern von Norma und Erich Goldhagen geboren. Sein Vater überlebte als Zehnjähriger das jüdische Ghetto in Czernowitz (damals Rumänien, heute Ukraine) und lehrte später an der Harvard-Universität in Cambridge/Massachusetts, wo er sich vorwiegend mit dem Holocaust beschäftigte.

Ausbildung

G. studierte Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft in Harvard. Geprägt durch die wissenschaftliche Arbeit seines Vaters, schrieb er sein Examen für den Bachelor-Abschluss (summa cum laude) nach einem Deutschlandaufenthalt über den 1951 hingerichteten SS-Gruppenführer Dr. Otto Ohlendorf. Nach dem Mastertitel recherchierte er für seine Dissertation erneut in Deutschland, wo er sich u. a. mit den in der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg (bei Stuttgart) archivierten Zeugenaussagen von Naziverbrechern beschäftigte.

Wirken

G. wurde Assistenzprofessor am Center for European Studies in Harvard und forschte über die seiner Ansicht nach bis dato von der Historikerzunft vernachlässigte Frage, warum Hitler für seine Mordpläne an Juden so viele willige Helfer fand. Auf Basis seiner Dissertation veröffentlichte G. im Jan. 1996 "Hitler's Willing Executioners" (dt. ...